Die Gesundheitsstationen

Die Gesundheitsversorgung in Benin, insbesondere im ländlichen Zentral- und Nordbenin, ist völlig unzureichend. Deshalb unterstützt Baobab bestehende Gesundheitsstationen und wirkt am Aufbau neuer Gesundheitsstationen mit. Dabei fördern wir neben der Anschaffung von zuverlässigen, wirksamen Medikamenten, Verbandsmaterialien, Säuglingsnahrung und notwendigem Mobiliar auch Hygieneschulungen und Aufklärungsaktivitäten der Stationen.

 

Zur Gesundheitsheitssituation in Benin: Die wenigen Krankenhäuser in den Städten sind miserabel ausgestattet. Häufig sind die Behandlungen mit langen Wartezeiten verbunden und für die arme Dorfbevölkerung unerschwinglich. Die Kosten für einen Krankenhausaufenthalt und die Medikamente übersteigen oft das Monatsgehalt eines Bauern (15 - 20 €). Familienangehörige müssen die Kranken im Krankenhaus in der Stadt versorgen, sodass sie zeitweilig ihre Felder vernachlässigen und mit Ernteausfällen rechnen müssen. Diese kann sich ein Bauer kaum leisten, wenn er eine achtköpfige Familie ernähren muss. Hinzu kommt häufig das Problem der Verständigung im Krankenhaus, da aufgrund der Vielzahl an Sprachen in Benin der behandelnde Arzt oder das Krankenhaus-Personal nur selten die Lokalsprache des Kranken sprechen.

Der erste Weg eines kranken Beniners führt daher in der Regel zum traditionellen Dorfheiler. Falls eine Genesung ausbleibt, besteht die Möglichkeit, für relativ wenig Geld Medikamente wie Antibiotika, Aspirin etc. auf den lokalen Märkten zu erstehen. Hier besteht die große Gefahr, dass Medikamente mit relativ unbekannter Zusammensetzung wahllos eingenommen werden. Wer es sich leisten kann, gibt seinem Kind jeden Tag eine Tablette Antibiotikum zur Vorbeugung, was auf die Gesundheit des Kindes und auf die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen verheerende Auswirkungen haben kann. Allerdings kann man davon ausgehen, dass die Konzentration des Wirkstoffes nicht mit europäischen Verhältnissen zu vergleichen ist.